Rollen Support



Der Rollen-Support im Rahmen der Projektdurchführung stellt ein wesentliches Element innerhalb des Project Operation Models (POM) dar. Er ermöglicht es, spezifische Rollen mit hoher Fach- und Methodenkompetenz gezielt durch externe Experten zu besetzen, um das Projektteam zu entlasten, zu ergänzen und die Projektergebnisse qualitativ abzusichern.
Der zentrale Mehrwert eines solchen Supports liegt in der Bereitstellung von sofort einsetzbarem, praxisnahem Know-how, das insbesondere dann entscheidend ist, wenn im internen Team bestimmte Kompetenzen temporär nicht oder nur unzureichend vorhanden sind. Dadurch kann das Projekt auf einem hohen professionellen Niveau gesteuert und umgesetzt werden, ohne dass umfangreiche interne Schulungen oder Einarbeitungszeiten erforderlich sind.
Beispielhafte Rollen, die durch einen externen Rollen-Support abgedeckt werden können, sind etwa der Product Owner, der die Produktvision verantwortet und Anforderungen priorisiert, oder der Scrum Master, der agile Prozesse moderiert und das Team in der Anwendung agiler Methoden unterstützt. Ebenso können Projektmanager (klassisch oder hybrid), Release Train Engineers in skalierten Umgebungen oder Change Manager zur Begleitung organisatorischer Anpassungen eingebunden werden. Diese Rollen bringen jeweils spezifische methodische und kommunikative Kompetenzen mit, die entscheidend dazu beitragen, das Projekt strukturiert, effizient und ergebnisorientiert durchzuführen.
Ein Rollen-Support macht besonders dann Sinn, wenn ein Projekt ein hohes Maß an methodischer Exzellenz, struktureller Stabilität oder Change-Kompetenz erfordert – etwa bei komplexen, interdisziplinären oder zeitkritischen Vorhaben. Auch in Phasen, in denen intern Engpässe oder Wissenslücken bestehen, kann der gezielte Einsatz externer Unterstützung helfen, Risiken zu minimieren und das Projekt auf Kurs zu halten. Weniger sinnvoll ist ein Rollen-Support hingegen, wenn die interne Organisation bereits über ausreichend qualifizierte Ressourcen verfügt oder wenn die Einführung externer Akteure zu Reibungen in der Teamdynamik führen könnte, etwa durch mangelnde Akzeptanz oder unklare Verantwortlichkeiten.
Für die erfolgreiche Einbindung eines Rollen-Supports sind klare Absprachen erforderlich. Dazu zählen die präzise Definition von Aufgaben, Befugnissen und Zielerwartungen, die Abgrenzung zu internen Rollen sowie die Festlegung von Kommunikations- und Eskalationswegen. Ebenso sollte abgestimmt werden, ob der Support beratend, operativ oder führend tätig ist. Transparente Vereinbarungen fördern das Vertrauen und stellen sicher, dass externe Experten gezielt und wirkungsvoll eingesetzt werden.
Ein solcher Rollen-Support kann über spezialisierte Beratungsunternehmen, Freelancer-Plattformen oder professionelle Dienstleister im Projekt- und Change-Management bezogen werden. Die Kosten variieren je nach Rolle, Erfahrung und Einsatzdauer erheblich – typischerweise liegen sie zwischen 800 und 1.400 Euro pro Tag bei erfahrenen Beratern oder zertifizierten Agile-Experten.
Fehlentscheidungen bei der Auswahl eines Rollen-Supports können sich negativ auf die Projektkultur und den Fortschritt auswirken. Wird etwa eine Rolle ohne klares Mandat oder in ein nicht reifes Umfeld integriert, kann dies zu Kompetenzüberschneidungen, Konflikten oder Ineffizienzen führen. Ebenso ist Vorsicht geboten, wenn der Support nur aus formalen Gründen, etwa zur „Entlastung“ ohne tatsächliche Notwendigkeit, engagiert wird. In solchen Fällen besteht das Risiko, dass Ressourcen unnötig gebunden und Entscheidungswege verkompliziert werden.
Insgesamt trägt ein gut abgestimmter Rollen-Support in der Projektdurchführung maßgeblich dazu bei, Projekte professionell zu steuern, Risiken zu reduzieren und eine hohe Umsetzungsqualität zu sichern – vorausgesetzt, er wird bedarfsgerecht, klar definiert und strategisch eingebunden.






