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Was kann schief gehen bei einer Use-Case-Analyse?

  • Autorenbild: Stephan Bellmann
    Stephan Bellmann
  • 20. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Typische Fehler in der Use-Case-Analyse verstehen, um Anforderungen klarer zu definieren und bessere Ergebnisse zu erzielen

Use-Case-Analyse

Die Use-Case-Analyse ist ein zentrales Instrument im Projektmanagement, um Anforderungen zu erfassen, Prozesse zu verstehen und die Interaktion zwischen Nutzern und Systemen zu dokumentieren. Sie bildet die Basis für die spätere Anforderungsanalyse, Systementwicklung und Testplanung. Trotz ihres Nutzens gibt es zahlreiche Stolperfallen, die den Erfolg einer Use-Case-Analyse gefährden können.


1. Unklare Zielsetzung

Eine der häufigsten Fehlerquellen ist die fehlende oder unklare Zieldefinition der Use-Case-Analyse. Da die Ziele einer Use-Case-Analyse von den übergeordneten Projektzielen abgeleitet werden, müssen diese bereits klar definiert sein. Ohne präzise Zielsetzung wissen die Beteiligten nicht, welche Prozesse, Funktionen oder Nutzerinteraktionen im Fokus stehen. Dies kann dazu führen, dass wichtige Anforderungen übersehen oder unnötige Details erfasst werden.


2. Fehlende Einbindung der Stakeholder

Wenn relevante Stakeholder wie Endnutzer, Kunden oder Entwickler nicht frühzeitig in die Analyse eingebunden werden, fehlen kritische Perspektiven. Dadurch entstehen Use-Cases, die in der Praxis nicht umsetzbar sind oder die tatsächlichen Nutzerbedürfnisse nicht abbilden.


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3. Zu abstrakte oder zu detaillierte Use-Cases

Ein häufiges Problem ist die Balance zwischen Abstraktion und Detailgrad. Zu abstrakte Use-Cases liefern wenig verwertbare Informationen für die Umsetzung, während zu detaillierte Beschreibungen den Überblick verlieren lassen und den Analyseaufwand unnötig erhöhen. Ein Use Case ist ideal, wenn er ein einzelnes Nutzerziel beschreibt, klar genug für Anforderungen ist, aber nicht in technische Details oder UI-Schritte abgeleitet wird.


4. Fehlende Konsistenz und Standardisierung

Ohne klare Regeln und Durchführungsrichtlinien für die Erstellung von Use-Cases entstehen Inkonsistenzen in der Beschreibung, den Bezeichnungen und der Struktur. Dies erschwert die Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit und spätere Nutzung für Entwickler und Tester.


5. Vernachlässigung nicht-funktionaler Anforderungen

Use-Cases konzentrieren sich oft auf funktionale Aspekte, während nicht-funktionale Anforderungen wie Performance, Sicherheit oder Benutzerfreundlichkeit übersehen werden. Dies kann zu Problemen in der Umsetzung oder späteren Systemakzeptanz führen, trifft aber nur dann zu, wenn im Anschluss keine Anforderungsanalyse durchgeführt wird.


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Fazit

Die Use-Case-Analyse ist ein mächtiges Werkzeug im Projektmanagement, birgt aber Risiken, wenn sie unstrukturiert oder ohne angemessene Methodik durchgeführt wird. Klare Zielsetzung, frühzeitige Stakeholder-Einbindung, angemessener Detaillierungsgrad, Standardisierung, Berücksichtigung nicht-funktionaler Anforderungen und kontinuierliche Validierung sind entscheidend, um typische Fallstricke zu vermeiden und die Analyse als effektives Planungsinstrument zu nutzen.

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