top of page

Wann verwende ich Scrum und wann nicht?

  • Autorenbild: Stephan Bellmann
    Stephan Bellmann
  • 1. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
Scrum überzeugt bei Unsicherheit und Veränderung, stößt aber bei klaren Vorgaben schnell an seine Grenzen.

Scrum

Scrum eignet sich besonders für Projekte, in denen ein hohes Maß an Unsicherheit und Komplexität herrscht. Immer dann, wenn Anforderungen zu Beginn noch unklar sind oder sich im Laufe der Zeit verändern, spielt die Methode ihre Stärken aus. Durch kurze Zyklen und regelmäßiges Feedback können Teams flexibel auf neue Erkenntnisse reagieren und früh erkennen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befinden.


Weniger geeignet ist Scrum hingegen dort, wo Aufgaben von vornherein klar definiert und weitgehend stabil sind. Wenn weder große Änderungen noch Unsicherheiten zu erwarten sind und stattdessen feste Vorgaben, Budgets und Zeitpläne dominieren, bietet Scrum wenig Mehrwert. In solchen Kontexten sind planorientierte Vorgehensweisen meist effizienter, da sie die Stabilität und Vorhersehbarkeit gewährleisten, die für das Erreichen des Ziels erforderlich sind. Auch wenn die organisatorischen Rahmenbedingungen nicht auf agiles Arbeiten ausgerichtet sind – etwa, weil Feedbackmöglichkeiten fehlen oder die notwendige Unterstützung durch das Umfeld nicht gegeben ist – stößt Scrum schnell an seine Grenzen. Gleiches gilt, wenn strikte regulatorische Anforderungen oder Sicherheitsaspekte keinen Raum für iterative Anpassungen lassen.


Scrum

Wann Scrum sinnvoll ist - etwas konkreter

  • Hohe Komplexität: Anforderungen sind unklar und ändern sich häufig. Ziele können zu Projektstart nicht bekannt werden. Der Markt ändert sich (VUCA) und hat Auswirkungen auf das Projekt.

  • Kundenfeedback: Es ist ein Vorteil, wenn Stakeholder regelmäßig Feedback geben können.

  • Iteratives Vorgehen: Produktinkremente liefern, um schnell zu prüfen, ob man auf dem richtigen Weg ist. Es ist möglich, dem Kunden möglichst früh ein MVP zur Verfügung zu stellen.

  • Eigenverantwortliche Teamarbeit: Ein cross-funktionales Team kann die Arbeit eigenverantwortlich und unter agilen Arbeitsbedingungen erledigen.

  • Kreativität und Problemlösung: Forschung, Produktentwicklung, Software, neue Services.


Beispiele:

  • Entwicklung neuer Softwareprodukte oder Apps

  • Einführung neuer Services/Produkte am Markt

  • Forschungs- und Innovationsprojekte

  • Digitale Transformationen

Scrum

Wann Scrum nicht geeignet ist - etwas konkreter

  • Klare und stabile Aufgabedefinition: Klare Anforderungen, keine Änderungen zu erwarten (z. B. Bau eines standardisierten Hauses).

  • Hohe Planbarkeit: Projekte mit festen Terminen, Budgets und geringen Änderungsrisiken.

  • Kein agiles Umfeld: Stakeholder haben keine Zeit für Feedback, Management unterstützt die Kultur nicht.

  • Keine cross-funktionalen Teams: Wenn alle Aufgaben stark von externen Abteilungen abhängen.

  • Hohe Stabilität durch Regulatorik oder Sicherheit: z. B. Luftfahrtzulassung, Medizintechnik-Tests (hier kann Scrum ergänzend genutzt werden, aber nicht als alleinige Methode).


Beispiele:

  • Standardisierte Bau- oder Produktionsprojekte

  • Rollouts von bereits erprobten Systemen

  • Projekte mit starren Verträgen, fixem Umfang und fixem Ablauf

Kommentare


bottom of page