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Analyse der Studie "Differences in Productivity with Scrum and Kanban" (Salkoski, Shikoski & Kanevche, 2023)

  • Autorenbild: Stephan Bellmann
    Stephan Bellmann
  • 26. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Scrum vs. Kanban: Produktivität im Kontext – Welche Methode passt wann?


1. Von wann ist die Studie?

Die Studie wurde im Jahr 2023 veröffentlicht.


2. Wer hat sie veröffentlicht?

Die Studie wurde von Rasim Salkoski, Blagoj Shikoski und Jovan Kanevche veröffentlicht. Alle drei Autoren sind der University of Information Science and Technology "St. Paul the Apostle" (Ohrid, Nordmazedonien) zugeordnet.


3. Was wurde in der Studie gemacht?

Die Studie basiert auf einer kombinierten Auswertung von Primär- und Sekundärdaten. Konkret wurden verwendet:

  • eine Umfragebasis aus dem 15th Annual State of Agile Report (ca. 1.300 Befragte),

  • umfangreiche Literaturanalysen (wissenschaftliche Artikel, Case Studies, Interviews, Expertenmeinungen),

  • qualitative Datenquellen wie Fallstudienberichte und Praxisberichte.

Es handelt sich also nicht um eine originäre Befragung der Autoren, sondern um eine Meta-Analyse-ähnliche Kombination verschiedener existierender Datenquellen.


Scrum Kanban

4. Welche Methode wurde angewendet?

Die Studie kombiniert mehrere Ansätze, um ein möglichst klares Bild zu erhalten. Die Autoren haben:

  • Zahlen und Daten aus Berichten und Studien verglichen,

  • geprüft, ob Unterschiede zwischen Scrum und Kanban statistisch bedeutsam sind,

  • und zusätzlich Erfahrungsberichte, Interviews und Fallstudien ausgewertet.

Bewertung der Methode

Stärken:

  • breite Mischung aus Daten und Praxiserfahrungen

  • realitätsnahe Einblicke aus echten Projekten

  • Kombination aus Zahlen und qualitativen Eindrücken

Schwächen:

  • keine eigenen neuen Befragungen oder Messungen

  • Qualität der Ergebnisse hängt von den verwendeten Quellen ab

  • unterschiedliche Definitionen von „Produktivität“ erschweren Vergleiche

Aussagekraft:

  • Die Ergebnisse sind nachvollziehbar, beruhen aber auf externen Quellen.

  • Sie lassen sich nur eingeschränkt verallgemeinern, da kein einheitliches Messverfahren genutzt wurde.


5. Zentrales Ergebnis der Studie

Das Hauptfazit lautet: Scrum und Kanban unterscheiden sich in ihrer Produktivität – aber der Kontext entscheidet. Keines der beiden Frameworks ist per se produktiver. Die Leistungsfähigkeit hängt davon ab, wie stabil die Anforderungen sind, wie reif das Team ist und wie viel Flexibilität benötigt wird.


6. Ergebnis im Detail

  • Kanban zeigte Vorteile in Kontexten mit:

    • hoher Anforderungsdynamik

    • kontinuier​lichen, flussorientierten Arbeitsprozessen

    • Teams mit hoher Seniorität und Selbstorganisation

  • Scrum war produktiver in Kontexten mit:

    • klaren Iterationen und definierbaren Lieferobjekten

    • Teams mit klaren Rollen und niedrigerer Reife

    • Notwendigkeit regelmäßiger Feedbackzyklen

Die Autoren betonen, dass Produktivität nicht isoliert, sondern als Teil eines Wertschöpfungssystems verstanden werden muss.


7. Wie bekannt ist die Studie?

Die Studie ist neu (seit 2023) und gilt als moderate bekannte Arbeit im Kontext agiler Methodenforschung. Sie wird vor allem in Fachkreisen, Lehrveranstaltungen und Diskussionen zu agiler Produktivität zitiert, ist jedoch noch kein Standardwerk.


Scrum Kanban

8. Kritik an der Studie

  • Heterogene Messmethoden: Produktivität wird unterschiedlich definiert, was Vergleiche erschwert.

  • Begrenzte Stichprobe: Die ausgewerteten Daten stammen aus einer überschaubaren Anzahl von Unternehmen.

  • Kontextsensitivität: Die Autoren liefern zwar Kontextfaktoren, aber keine tiefgehenden Modellierungen der Einflussvariablen.

  • Keine Langzeitdaten: Produktivitätsveränderungen über mehrere Jahre hinweg wurden nicht untersucht.


Insgesamt ist die Studie wertvoll für Einblicke in Scrum-vs-Kanban-Produktivität, liefert jedoch eher kontextbezogene Orientierung als allgemeingültige Aussagen.


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